Der Patientenkompass - Barbara Züst

Der Patientenkompass

Der Weg zum selbstbestimmten Entscheid während der medizinischen Behandlung
Autorin/Autor:
  • Barbara Züst

Ein umfassender Ratgeber der Schweizerischen Stiftung SPO Patientenschutz.

Der Patientenkompass weist Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen bei medizinischen Fragen den Weg durch den "Dschungel" im Gesundheitswesen.

Informierte Patienten und Angehörige können sich eine aktive Rolle in ihren medizinischen Behandlungen zutrauen und nehmen so selbstbestimmt Einfluss auf ihre Gesundheit.

Was ist im Umgang mit medizinischen Informationen zu beachten? Welche Aspekte sind beim Behandlungsentscheid zu bedenken? Was können Patientinnen und Patienten zur eigenen Sicherheit im Spital beitragen? Wie lösen Betroffene Konflikte, die während oder nach der medizinischen Behandlung entstehen? Was tun, wenn Angehörige oder Patienten Behandlungsfehler vermuten? u.a.m.

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Buch Details

  • Erscheinungsdatum: 18.05.2015
  • Genre: Sachbuch
  • Medium: Buch
  • Edition: Edition Xanthippe
  • Form/Einband: englische Broschur
  • Seitenanzahl: 114
  • ISBN: 978-3-905795-40-0
  • Auflage: 1. Auflage
  • Auflage vorhanden: nicht vergriffen

Pressetexte

Der „Patientenkompass“ beinhaltet  ein 5-Stufen-Konzept  und richtet  sich  an Patienten und Angehörige mit krankheitsübergreifenden Anliegen  und Fragen. Auch Ärzten sei der Ratgeber ans Herz gelegt. Er eignet sich nicht für Krankenkassen-Anliegen und nicht für spezielle Krankheitsfragen wie z.B. bei Krebs  oder Rheuma.

Der Teil 1 gibt Auskunft  über das Sammeln von Informationen. Der Hausarzt soll den Patienten exakt und ausführlich aufklären über die  Diagnose und Therapiemöglichkeiten  und soll  abwägen zwischen  Risiken und Nutzen. Dazu ist er besser geeignet  als  das Internet. Der Patient soll sich auf diese Besprechungen vorbereiten und  sich  in aller Ruhe  Fragen aufschreiben, die  auch z.B.  beim Facharzt  vor  einer Operation  gestellt und beantwortet  werden sollen. Der Arzt  muss  sich bemühen,  in einfacher und verständlicher Sprache  die Probleme  zu erläutern. Bei Unklarheiten  darf und muss der Patient nachfragen.

Im Teil 2 geht es um die Bewertung der Informationen. Welches ist der Nutzen der Behandlung ? Ändert sich meine Lebenserwartung  oder die Lebensqualität ?  Oder die Art und Dauer der Beschwerden ?

Im Teil 2  geht es  auch um unliebsame Doppel-Untersuchungen  und um den Schutz  vor einer Überbehandlung, ein gerade heute  sehr aktuelles Thema.

Der Teil 3 zeigt auf, dass  ein  informierter Patient  gerade  bei bevorstehender, grosser  Operation leichterentscheiden kann. Er  kennt  die Risiken, also die Komplikationsmöglichkeiten eines  Eingriffs und kann sieins Verhältnis  zu seinem  Leidensdruck setzen. Er weiss, dass die  Lebensqualität, beispielsweise  bei derProstata-Karzinom-Operation, wegen Impotenz und Inkontinenz möglicherweise abnehmen wird, aber gegenüber der eigenen Sicherheit, den Beschwerden und  der Lebenserwartung  abgewogen  werden muss. Es geht also nicht nur  um die medizinische, sondern wesentlich auch  um  die persönliche  Indikation.

Der Teil 4 gibt Auskunft über ein informiertes Verhalten des Patienten  während der Behandlung. Wie wehrt man sich gegen ärztliche Übergriffe ?  Man muss nie  vollständig unbekleidet  vor den Arzt stehen. – Wo kann man  Hilfe  holen  bei ärztlichen Grenzüberschreitungen? Wenn möglich soll sich der Patient  beim Arztbesuch durch  eine Person aus dem Familien- oder Freundeskreis begleiten lassen. Vier Ohren verstehen  mehr als nur zwei. Auch Kenntnisse  über  andere, z.B. hygienische Voraussetzungen im Spital  oder beim Arzt  sind  hilfreich. Hinweise  auf Broschüren über die Patientensicherheit (z.B. über die Händedesinfektion zur Prävention nosokomialer Infekte) finden sich in diesem Abschnitt. Kritisches Nachfragen  der Patienten ist auch hier wesentlich.

Barbara Züst  erläutert jedes Kapitel  mit leicht verständlichen, wertvollen Patienten-Beispielen.

Der Teil 5 schliesslich behandelt das informierte Verhalten im Konflikt. Das Thema ist für Arzt, Klinik und Patienten oft  heikel. Es  wird  aber im  „Kompass“  von  Barbara  Züst  äusserst neutral, kompetent, verständlich und  auch  subtil  abgehandelt.

Der Patient hat ein Anrecht  auf Informationen durch den Arzt  über Behandlungsalternativen. Er hat das Recht  auf  die  eigenen Daten ( Kopie Krankengeschichte, Untersuchungsbefunde). Er soll Kenntnis haben über  die  Patientenverfügung   und  über  den Organspende-Ausweis. Anderseits  soll  er  informiert  sein über die  Pflichten des  Patienten.Ganz  wesentlich  (und immer wieder vernachlässigt) ist, dass der Patient  den Unterschied kennt zwischen einem medizinischen  Behandlungsfehler (früher „Kunstfehler“ benannt)  und  dem Behandlungsrisiko,  also  den einzukalkulierenden Behandlungskomplikationen.

Der Patient weiss Bescheid über  die  zumutbare  Sorgfaltspflicht des Arztes  und weiss,  dass  ein Behandlungserfolg   nicht  garantiert werden  kann.

Bei Komplikationen oder gar vermuteten  Behandlungsfehlern  ist als  erstes  das Gespräch mit dem verantwortlichen Arzt zu suchen, der sich Zeit und Ruhe nehmen muss  und  unbedingt  Empathie zeigen  darf.

Ärztliche Informationen und Anteilnahme gerade auch in schwierigen Situationen  sind Anstand und vornehme Pflicht.  Sie helfen oft mit, den Gang zum Rechtsanwalt, zum Gutachter und zum Richter zu ersparen.

Im Anhang des „Patientenkompasses“  finden sich Check-Listen:

-          Abklärungen vor einer Operation

-          Für Zahnpatientinnen und –Patienten

-          Antworten auf häufige Fragen zum Thema    Röntgen

-          Anleitung für das Entkleiden bei Untersuchungen

-          Rechte und Pflichten  von Patienten

-          Umgang mit der Krankengeschichte

-          SPO-Anlaufstellen für Patienten

-          Weitere Anlaufstellen für Patienten

Dr. Rainer Hoffmann, Facharzt FMH Chirurgie

 

Selbständig sein und bleiben

Mit dem Internet hatten nicht wenige Ärzte vorerst  ihre liebe Mühe. Denn jetzt begannen  einige ihrer Patienten mit Recherchen  auf den einschlägigen Webseiten. Kundige merkten bald, dass die Medizin mit der Medline und dem PubMed über grossangelegte Wissenstruhen verfügten.

Was hatte das zu bedeuten? Dass sich die Patienten gewissermassen Ausbildung an sich selbst betreiben sollen, um den behandelnden Ärzten zu  sagen, was zu tun wäre? Wohl kaum, käme das doch einer blossen Anmassung gleich. Soll es darum weiterhin so zu und hergehen wie vor der Digitalisierung, als der Patient, nachdem er lange genug im Wartzimmer warten musste, mundstill seine Diagnose und Therapie entgegennahm?

Schaut man genauer hin, so  Patientenrechte gab es immer schon, auch wenn man sie nicht voll einforderte. Wie soll aber ein Patient entscheiden, ohne dass ihm sein Sachverhalt erklärt wird? Da ist zuweilen die eigene Hilflosigkeit  zu spüren. Die Medizin aber soll nicht nur heilen oder lindern. Auch wenn sie zuweilen den Leuten den Spiegel  vorhalten muss, soll sie niemandem seine Lebensweise vorschreiben. Aber sie hat dazu beizutragen, dass  ein Leben in voller  Selbständigkeit so lange als möglich ist.

Um dieses zu realisieren, braucht es Regeln; Regeln für die handelnden Personen, Regeln für den Alltag und am Arbeitsplatz, vor allem aber Regeln, die den Patienten  dienen  und schützen. In sehr verdienstvoller Weise hat sich Barbara Züst unlängst mit einer ebenso klaren wie präzisen Arbeit zu den Patientenrechten hervorgetan. Der Titel des äusserst handlichen Buches lautet: Der Patienten-KompassWie der Untertitel besagt, geht es der Verfasserin um selbstbestimmte Entscheide während den medizinischen Behandlungen. Dabei ist ihr auch an unvoreingenommener Literatur gelegen, die sie eingangs aufführt und die der Entscheidungsfindung dienen sollen.

Die Ausführungen zum Kern – das Verhältnis zwischen Arzt und Patient beschlägt nicht nur das rein rechtliche Vorgehen, sondern ebenso sehr das „Darum herum“, sei dies das Vertrauen, oder mögliche Alternativen sowie Fragen der Lebensqualität. Der Leser und die geneigte Leserin werden in diese Gefilde mitgenommen. Davon zeugen verschiedene praktische Beispiele.

Dass die Vorsorge ebenso wie die Kosten , macht das Buch glaubwürdig. Die grossräumige Umfahrung insbesondere der Kosten kann sich heutzutage kein Autor in Sachen Gesundheit erlauben. Wer Rechte ausweist, muss aber immer auch wissen, dass er oder sie andere damit bedrängen oder durch  andere selber beeinträchtigt werden. Das heisst, es sind auch Konflikte auszutragen. Und das braucht zuweilen Mut und Rückgrat. Viele scheuen sich deswegen, direkt gegen fehlbare Personen vorzugehen, was indessen der Sache kaum dient, keine Lehren gezogen werden.

Die  Verfasserin verwandelt  sich gegen den Schluss ihrer Arbeit hin zur Ratgeberin. In den Anhängen werden die  wesentlichen Elemente nochmals aufgeführt.

Alles in allem hat Barbara Züst eine erfreuliche und vor allem nützliche Arbeit geschrieben – ein praktisches Buch, das einen weiten Leserkreis verdient. Von einer Juristin geschrieben, ist es leicht lesbar. Vor allem aber ist das Buch getragen von der Einsicht, dass trotz unterschiedlichster Interessenlagen letztlich der Patient und die Patientin im Blickfeld stehen müssen. Wer denn sonst!

Prof. em Dr. Hans Peter Fagagnini, Lindenweg 23, 3066 Stettlen

 

Mit grossem Interesse habe ich den „Patientenkompass“ gelesen. Ich gratuliere Ihnen zu diesem sehr informativen und gut lesbaren Nachschlagewerk. Der Aufbau über die 5 Schritte zum informierten Patienten passt gut zu den aktuellen Diskussionen im Gesundheitswesen (Gesundheit2020).

Sehr gut sind m.E. auch die wiederholten Hinweise, dass primär das Gespräch gesucht werden soll (Arzt, Spital), bevor weitere Massnahmen ergriffen werden (Ombudsstellen, Rechtschutzversicherung, Anwalt).  

Insgesamt: Super Ratgeber in Ergänzung zu den Beobachter-Büchern.

Heinz Roth, Leiter Prävention SVV

 

 

 

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